AUSTAUSCH MIT CHINA

China – ein Land voller Gegensätze, jahrtausendealter Geschichte und pulsierender Großstädte. Als sich die Möglichkeit bot, im Rahmen eines Schüleraustauschs dorthin zu reisen, war die Aufregung groß. 19 Schülerinnen und Schüler machten sich gemeinsam mit Frau Bauer und Herrn Herrmann Anfang April 2025 auf den Weg in eine Welt, die ganz anders war als unsere eigene – und dabei faszinierender, als wir es uns vorstellen konnten.

Die Reise ins „Reich der Mitte“ begann für uns 19 am 2. April 2025 mit einem angenehmen Flug. Zehn Stunden später landeten wir in Peking und nahmen frühmorgens unseren Anschlussflug nach Qingdao – in die Stadt, in der wir die nächste Woche verbringen durften. Wir wurden herzlich von der Qingdao No. 2 Middle School empfangen. Bevor wir in der Schulkantine zu Mittag aßen, wurde uns der riesige Campus gezeigt. Die Schule verfügt über einen großen Sportplatz, auf dem jeden Montag die Zeremonie des Flaggenhissens stattfindet. Außerdem wurden wir durch Fachräume mit fortschrittlicher Ausstattung geführt. Wir lernten unsere Austauschpartner*innen kennen und verabschiedeten uns ins Wochenende, da freitags keine Schule stattfand – die chinesische Bevölkerung zelebrierte nämlich das Qingming-Fest. Über das Wochenende bekam jeder von uns eine schöne Tour durch Qingdao. Highlights für viele waren das gemeinsame Dumpling-Zubereiten mit der Gastfamilie, bei dem wir Neues über die Kultur Chinas lernten. Außerdem erlebten einige von uns Fotoshootings in traditioneller Kleidung und dem dazu passenden Make-up-Look. Unvergessliche Momente sind hier entstanden, und durch das Leben in der Gastfamilie tauchte man so richtig in den Alltag in China ein. Meine Freunde erzählten mir nach dem Wochenende begeistert von ihren Erlebnissen – unter anderem von dem für uns unbekannten Essen, das ihnen sehr gut schmeckte. Ich als „picky eater“ kann sagen, dass man niemals dazu gezwungen wurde, etwas zu probieren, und dass man offen mit der Gastfamilie kommunizieren konnte, wenn es Wünsche gab. Auch vegetarisch zu essen war möglich, jedoch gab es nicht die größte Auswahl.

In den Tagen von Montag bis Mittwoch besuchten wir den Unterricht mit unseren Austauschschülerinnen und -schülern, wanderten auf das Laoshan-Gebirge und erlebten verschiedene Aktivitäten, die uns die Geschichte und Kultur Chinas näherbrachten.

Dann fuhren wir mit dem Zug nach Shanghai – mein persönliches Highlight und das vieler anderer auch. Dort angekommen, wurden wir von unserem Reiseleiter James abgeholt, der uns für den Rest der Reise begleitete. (Im Verlauf der weiteren Reise  trafen wir in Xì’an und Peking auf Tina und Marie - die local guides - welche uns ebenfalls begleiteten.) Uns wurde die Stadt gezeigt, und bei Nacht machten wir eine Schiffsfahrt. Die bunt beleuchtete Skyline von Shanghai ist sehr beeindruckend, und es wurden viele Fotos geschossen. Ein weiterer besonderer Moment war unser Besuch im berühmten Yu Garden – eine grüne Oase mitten in der Millionenstadt, mit kunstvoll gestalteten Teichen, Brücken und Pavillons. Die ruhige, fast magische Atmosphäre dort war ein starker Kontrast zur Hektik der Stadt und ein super Ort zum Durchatmen.

In Shanghai waren wir auch noch auf einem Markt. Dort haben viele von uns geshoppt und sind richtig fündig geworden – es gab so gut wie alles: von Souvenirs über Kleidung bis hin zu Snacks und Schmuck. Man könnte meinen, eine gewisse Lehrerin befand sich im siebten Himmel. Wir hatten auch etwas Freizeit in der Stadt, besuchten ein wunderschönes Museum und einen lokalen Markt. Ich langweile mich normalerweise immer sehr in Museen, doch das Shanghai Museum hat mich wirklich beeindruckt. Der Aufenthalt in Shanghai ist mir besonders gut in Erinnerung geblieben, und ich wäre gern länger geblieben – jedoch machten wir uns mit dem Nachtzug auf den Weg nach Xi’an. Mir persönlich hat die Zugfahrt sehr gut gefallen, und ich habe erstaunlich gut schlafen können. In Xi’an angekommen, besuchten wir zunächst das Wahrzeichen der Stadt: die Terrakotta-Armee. Dort hatten wir etwa 90 Minuten Zeit, durch die Hallen mit tausenden von Kriegerstatuen zu gehen. Vor Ort wurde uns erzählt, dass diese Armee erst in den 1970er-Jahren entdeckt wurde. Man stellte uns sogar den Entdecker der Terrakotta-Armee vor, und wir durften Fotos mit ihm machen. Nach einem kurzen Mittagessen ging es weiter in eine uralte Tempelanlage am Fuße eines Gebirges. Mit seinen frohen Farben und tollen Fotospots blieb mir der Tempel besonders schön in Erinnerung. Als wäre das noch nicht genug Aufregung für einen Tag gewesen, besuchten wir anschließend noch eine große Einkaufsstraße. Dort konnte man lokale muslimische Speisen und Gewürze kosten. Nach einer Nacht im besten Hotel der Reise ging es weiter zu einem lokalen buddhistischen Tempel. Leider war das kein Geheimtipp, denn es war ziemlich gut besucht.

Ganz anders war es bei unserem nächsten Stopp: der Stadtmauer. Die Stadtmauer umschließt das gesamte Zentrum Xi’ans und ist wirklich beeindruckend. Doch leider hatten wir nur eine Nacht in Xi’an, weshalb wir uns bald wieder verabschieden mussten.

Die letzten Tage in Peking rundeten unsere Reise perfekt ab. Trotz der teils anstrengenden Nächte im Zug aufgrund einiger Krankheitsfälle in der Gruppe erlebten wir auch hier spannende Ausflüge. Wir besuchten die Chinesische Mauer – ein absoluter Höhepunkt. Die Natur rundherum war beeindruckend schön, und obwohl es dort sehr touristisch war, war der Ausblick jede Mühe wert. Außerdem standen der Olympiapark sowie Freizeit in der Stadt auf dem Programm. Ein besonderes Erlebnis war auch unser Abendessen in einem schicken Pavillon. Wir besuchten später zudem die Verbotene Stadt und den Platz des Himmlischen Friedens, wo wir auf andere Austauschschülergruppen aus Deutschland trafen. Nach ein paar kurzen Gesprächen merkten wir, dass wir wirklich mit Abstand den vielfältigsten Reiseplan hatten. Den krönenden Abschluss bildete ein gemeinsames Abendessen mit original Peking-Ente – ein echtes Highlight und ein passender Schlusspunkt dieser Reise.

Rückblickend war diese Reise nicht nur eine kulturelle Bereicherung, sondern auch eine Erfahrung, die uns als Gruppe noch enger zusammengeschweißt hat. China hat uns mit seiner Herzlichkeit, Geschichte und Vielfalt tief beeindruckt – und wir alle werden diese Reise noch lange in Erinnerung behalten.

Vielen Dank an Frau Bauer und Herrn Herrmann und alle anderen, die diese Reise unvergesslich gemacht haben. 

Reisebericht von Helen Meier in Zusammenarbeit mit Ole Mahnke