Dies ist wohl die perfekte Aussage, um den Schüleraustausch mit Spanien zu beschreiben, denn der Austausch war wirklich eine einzigartige Erfahrung, die wahrscheinlich keiner von uns je vergessen wird. Im Januar 2023 kamen die Schülerinnen und Schüler des Colegio M. Peleteiro in Santiago de Compostela ans CBG in Ladenburg. Sie wohnten für 10 Tage in unseren Familien und haben das Leben in einer deutschen Familie kennengelernt. Gemeinsam haben wir viele Ausflüge gemacht. So sind wir in der Schulwoche nach Frankfurt und Heilbronn gefahren und haben auch gemeinsam Unterricht gehabt. Am Wochenende konnten wir dann eigenständig Aktivitäten planen und sind beispielsweise schwimmen, bowlen und Fußballspielen gegangen. Da die spanischen Austauschschülerinnen und -schüler ungefähr 2 Jahre älter sind als wir, hatten wir zu Beginn Bedenken, wir würden uns nicht gut mit ihnen verstehen oder einfach andere Interessen haben. Dies war jedoch überhaupt nicht der Fall, denn die Spanierinnen und Spanier waren - typisch spanisch - total aufgeschlossen, nett und lustig. Wir haben uns sofort gut mit allen verstanden und einfach einen guten Draht zueinander gefunden. Über die gemeinsame Zeit am Nachmittag oder die Ausflüge und Aktivitäten hat sich in kurzer Zeit eine tolle Gemeinschaft gebildet. Am Ende vergingen die Tage einfach viel zu schnell. Die Tage bis zum Gegenbesuch in Santiago vom 15. bis 25. März 2023zogen sich dagegen etwas in die Länge, aber im März war es dann so weit. Wie wahrscheinlich jeder dachten wir Deutschen bei Spanien zuerst an Sonne und Strand. Nun liegt Santiago aber in Galizien im Norden Spaniens und zu dieser Jahreszeit ist es in dieser Region eher regnerisch und nicht wirklich heiß. Somit haben wir mal einen ganz anderen Eindruck von Spanien bekommen! Letztlich hatten wir jedoch Glück mit dem Wetter, da es nur an wenigen Tagen stark geregnet hat und die Sonne ihren landesspezifischen Auftrag ansonsten erfüllt hat.
In Santiago haben wir deutschen Schülerinnen und Schüler jeden Tag ein tolles, abwechslungsreiches Programm geboten bekommen: Stadtführungen in den umliegenden Städten und Besuche in angesagten Museen wechselten sich mit Ausflügen an den Strand oder einfach nur freier Zeit zur Erforschung der näheren Umgebung (Shoppen, Essen etc.) ab. Somit war immer für jeden etwas dabei! Zudem nahmen wir auch am Unterricht der spanischen Schülerinnen und Schüler teil und haben eine Führung durch die sehr moderne und große Schule bekommen, sodass man einen sehr guten Eindruck vom Schulalltag erhalten hat. Auch die Zeit in den Gastfamilien hat uns einen guten Einblick in den Alltag einer spanischen Familie gegeben, da man darauf angewiesen war, spanisch zu reden, spanisches Essen zu essen und sich an die Gewohnheiten der Familie anzupassen.
Insgesamt können wir im Namen aller deutschen Austauschschülerinnen und -schüler sagen, dass sich unser Spanisch definitiv verbessert hat. Dadurch, dass die meisten Spanierinnen und Spanier wenig Englisch können, war es nicht nur in den Gastfamilien, sondern auch in der Schule oder auf Ausflügen, beim Shoppen oder im Restaurant unumgänglich, sich auf Spanisch zu verständigen, wovon unser Vokabular und Sprachniveau sehr profitiert haben. Natürlich läuft bei einem Schüleraustausch nicht immer alles nach Plan und man muss etwas flexibel sein. Wie auch beim ersten Besuch der Spanierinnen und Spanier in Ladenburg müssen Gastfamilien und Gäste erst einmal warm miteinander werden. Und dass der Rückflug über Madrid nach Frankfurt kurzfristig auf Grund von Streiks gestrichen wurde, war so sicherlich nicht geplant. Somit hatten wir noch drei Extra-Tage in Madrid, bevor wir wieder zurück nach Frankfurt fliegen konnten.
Auch wenn den einen oder anderen ein wenig das Heimweh plagte, haben wir in Madrid versucht so viel wie möglich von der Stadt mitzunehmen und haben in der kurzen Zeit tolle Ausflüge gemacht (Palacio Real, Estadio Santiago Bernabeu, Museo Reina Sofia,…) Und mal ganz ehrlich: Es gibt Schlimmeres als drei Tage in einer aufregenden Stadt wie Madrid zu stranden, oder ?! Unsere Lehrerinnen haben diese Planänderung toll gemeistert und uns auch während des gesamten Austausches toll unterstützt – vielen Dank nochmals an dieser Stelle!
Wir hatten einfach eine wunderschöne, gemeinsame Zeit innerhalb unserer Gruppe und zusammen mit den Spanierinnen und Spaniern! Auch finden wir es wichtig zu erwähnen, dass die meisten von uns das erste Mal ohne Eltern verreist und das erste Mal so lange von der Familie getrennt waren. Für einige war es sogar der erste Flug. Durch diese Erfahrung hat man gelernt, selbstständiger zu werden und sich in einem neuen Umfeld zurechtzufinden.
Zusammenfassend kann man sagen, dass der Austausch uns nicht nur sprachlich, sondern auch ganz persönlich bereichert hat und teilweise sogar neue Freundschaften entstanden sind. Auf die Frage, ob ein Schülertausch mit Spanien zu empfehlen ist, gibt es nur eine Antwort: „Auf jeden Fall“. Man hat in seiner Schullaufbahn vielleicht nicht allzu viele Möglichkeiten, eine andere Kultur und eine andere Sprache in kurzer Zeit so intensiv kennenzulernen und so viele Erfahrungen zu sammeln, weswegen es schade wäre, sich eine solch einzigartige Möglichkeit entgehen zu lassen.
Von Emilia Wieland, 9d
