Eine Reflexion unserer Schülerin Rosalie Edler, J2, anlässlich der Gedenkfeier der Stadt Ladenburg zum Volktrauertag am 17.11.24
Im Zuge der Gedenkfeier der Stadt Ladenburg zum Volkstrauertag am 17.11.24 hielt unsere Schülerin, Rosalie Edler, J2, eine, im wahrsten Sinne des Wortes, denkwürdige Rede, in der sie, in Auseinandersetzung mit einer in den Wochen zuvor am CBG gezeigten Ausstellung des mobilen Lernorts Kislau e.V., das Thema: „Wo fängt Unrecht an?“ reflektierte. Hier einige Auszüge des Beitrags an der Friedhofskapelle in Ladenburg:
Da, wo der Begriff Recht seiner Bedeutung entledigt wird; seine Bedeutung nicht verliert, sondern sie abgenommen bekommt fängt Unrecht an.
Unrecht beginnt, wo die Würde eines Menschen angezweifelt wird, wo der Begriff Recht instrumentalisiert wird, um in dessen Namen Unrecht zu begehen. Wo unschuldige Menschen zur Gefahr für Andere erklärt, in Schubladen gesteckt und als illegal bezeichnet werden.
Welchen Stellenwert hat die Vergangenheit in unserer Gegenwart, wie ist sie mit unserer Zukunft verstrickt? Wie verorten wir uns selbst in der Geschichte? Und mit welchem Teil der Geschichte identifizieren wir uns am Meisten? All dies Fragen, die aufgeworfen wurden. Wichtige Fragen, denn welchem Abschnitt der Geschichte wir uns verpflichtet fühlen, beeinflusst die Verantwortung, die wir daraus auf unser Handeln ableiten.
Die Wahrheit ist, dass der Übergang von Recht zu Unrecht fließend ist und schneller erfolgt, als man denkt und überdies schwer umkehrbar ist, sobald beide Begriffe zum Schirmherrn des jeweils gegensätzlichen geworden sind. So fängt Unrecht an. Zu wissen wann, und vor allem wie Unrecht beginnt, ist das wichtigste Werkzeug um es zu verhindern. Es erkennen zu können heißt, es verhindern zu können.
Es ist wichtig, dass wir für Anzeichen von Unrecht sensibilisiert werden, da es zukünftig deutlich wahrscheinlicher ist, dass wir mit Unrecht konfrontiert werden, als mit einer binomischen Formel. Es ist wahrscheinlicher, dass wir uns gegen Unrecht wehren müssen.
Und da, wo wir für unsere Demokratie eintreten und uns wehren, da beginnt Recht.
Der vollständige Text der Rede ist im Anhang zu lesen.
Wir sind stolz darauf, dass unsere Schülerin, stellvertretend für die gesamte Schulgemeinschaft des CBG eine klare Stellung bezieht für die Demokratie und für die damit verbundenen Aufgaben und Ansprüche.
