„Der Mensch ist ein vernunftbegabtes Wesen, das immer dann die Ruhe verliert, wenn von ihm verlangt wird, dass es nach Vernunftgesetzen handeln soll.“ - Oscar Wilde
So geht es auch Antigone in der gleichnamigen Tragödie von Sophokles, als sie ihren Bruder beerdigen will und dafür von ihrem Onkel Kreon, dem König von Theben, bestraft werden muss. Mit dem Zwiespalt zwischen Vernunft und Gesetz befasste sich auch der diesjährige Literatur- und Theater-Kurs unter der Leitung von Frau Helldörfer und Frau Bundenthal. Der Kurs inszenierte die altbekannte Geschichte neu und versuchte, die Thematik in die heutige  Zeit zu integrieren und verständlicher zu machen. So wurde aus dem antiken Drama eine Serie, die die Geschichte Antigones aufgreift und gleichzeitig eine Verbindung zur Gegenwart schafft. Im Laufe des Stückes wurden mehrere
wichtige Frauenfiguren, etwa Malala oder Sophie Scholl, porträtiert und als „moderne Antigonen“ in die Handlung eingebunden. Die Menge der Kursteilnehmer*innen führte zwangsläufig dazu, dass Rollen neu oder doppelt
besetzt werden mussten, weshalb zuerst die Befürchtung aufkam, das könne für Verwirrung sorgen. Doch durch die Kostüme und die sich ergänzenden Rollen schien es am Ende niemanden zu stören, dass aus einer vier Antigonen wurden und der König von zwei Schauspielerinnen verkörpert wurde. An zwei Abenden im Mai wurde das Werk des Kurses dann vor voller Aula präsentiert und stieß auf sehr viel positive Rückmeldung.
An dieser Stelle nochmal ein herzliches Dankeschön an alle Zuschauer*innen und Beteiligten, die uns, dem Literatur- und Theater-Kurs, einen so krönenden Abschluss bescherten!
Edda Nieber (J2, Schuljahr 21/22)